Veranstaltung: | KjG Bundesrat Herbst 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 3 Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | SAS Partizipation und Teilhabe, Bundesleitung |
Eingereicht: | 22.10.2022, 11:36 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Ergänzung der Maßnahmen zur Inklusion von queeren Menschen im KjG Bundesverband
Beschlusstext
Auf Basis des vorgelegten Konzeptes zur Inklusion marginalisierter Gruppen
richtet der Bundesverband Maßnahmen zur Förderung von Inklusion queerer Menschen
auf KjG-Bundesebene ein.
In unserer Arbeit stehen der Mensch und seine Fähigkeiten und Bedürfnisse sowie
die Entwicklung der Persönlichkeit im Mittelpunkt.
Deshalb werden folgende Maßnahmen getroffen:
1. Maßnahmen im Bundesverband
1.1. Maßnahmen für Teilnahme- und Teilhabemöglichkeiten an KjG Aktivitäten durch
die Bundesebene
Es gibt auf der Bundesebene einen Sachausschuss Geschlechtergerechtigkeit und -
vielfalt. Der Ausschuss setzt sich fachlich mit diesen Themen auseinander und
gibt Erkenntnisse weiter, um die Strukturen der KjG inklusiver zu gestalten.
Weiterhin werden Positionen erarbeitet, mit denen die KjG sich in Kirche und
Gesellschaft für Veränderungen stark machen kann.
Innerhalb der KjG gibt es ein queeres Netzwerk, die KjGay. Die Bundesebene
bewirbt aktiv Veranstaltungen der KjGay und plant in regelmäßigen Abständen
Werbekampagnen, um auf das Netzwerk aufmerksam zu machen.
Die KjG Bundesebene besetzt alle zu wählenden Positionen nach dem in der Satzung
festgelegten „geschlechtergerechten“ Schlüssel.
Nach einer gewissen definierten Zeit wird dieser Schlüssel mit der Realität
abgeglichen und geprüft, ob eine Geschlechterparität zwischen den drei
Geschlechtern in die Satzung aufgenommen werden muss, um eine
Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. Weiterhin trägt die Bundesleitung mit
dem Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit und -vielfalt Sorge dafür, die aktuellen
Entwicklungen im Bereich der Geschlechtervielfalt im Blick zu behalten und auf
neue Entwicklungen zu reagieren. Auch soll im regelmäßigem Austausch mit
Interessensvertretungen ein geeignetes Wording für Menschen gefunden werden, die
sich nicht der binären Geschlechtsstrutkur zuordnen können oder möchten und
dieses dynamisch zu nutzen. Die Bundesleitung vertritt dieses Anliegen gegenüber
Politik und Öffentlichkeit und setzt sich dafür ein, dass eine inklusive
Formulierung rechtlich verankert wird.
Die KjG unterstützt ernstzunehmende und menschenfreundliche Kampagnen für queere
Menschen in der Kirche und in der Gesellschaft.
1.2. Maßnahmen für die finanzielle Förderung durch die KjG-Bundesebene:
Die Bundesebene unterstützt die KjGay und mögliche weitere innerverbandliche
Netzwerke und ihre Veranstaltungen inhaltlich sowie finanziell.
1.3. Maßnahmen für Veranstaltungen auf Bundesverbandsebene
Bei allen Veranstaltungen herrscht ein Klima, in dem eine Geschlechterzuordnung,
die eine Person selbst trifft, nicht hinterfragt wird, dies trifft auch auf
Redelisten oder Kandidaturen auf Ämter zu.
Sollte sich eine Person outen, wird sie bestärkt und unterstützt. Die Person
wird gefragt, welchen Umgang sie sich auf der Veranstaltung wünscht. Diese
werden in geeigneter Art und Weise mit allen anderen Teilnehmer*innen
dementsprechend kommuniziert.
Bei Veranstaltungen der Bundesebene gibt es Formate für queeres Empowerment. Sie
sollen zur Stärkung der queeren Teilnehmer*innen dienen und wird von der KjGay
organisiert.
Auf allen Veranstaltungen gibt es eine Person, die für die Belange von queeren
Menschen ansprechbar ist.
1.4. Maßnahmen für den Zugang zu Informationen
Die KjG verwendet zum Gendern den Asterisken (Gendersternchen).
Diese Schreibweise wird mit den aktuellen Entwicklungen im Bereich der
geschlechtersensiblen Sprache abgeglichen und ggf. neu diskutiert.
Die Bundesstelle tätigt Beschaffungen, die die Solidarität mit queeren Menschen
zeigt, wie beispielsweise Pride Flags.
Über die Bundesebene werden regelmäßig Bildungsmaterialien zum Thema
Geschlechtergerechtigkeit, geschlechtliche und sexuelle Vielfalt herausgegeben.
Begründung
Auf dem Herbst-Bundesrat 2021 wurden bereits erste Maßnahmen zur Inklusion von einkommensschwachen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowie Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung verabschiedet. Nun wird das Konzept durch die Bundesleitung um eine weitere Gruppe erweitert, sodass auch für diese marginalisierte Gruppe Maßnahmen verabschiedet werden sollen. Eine Positionierung sowie Vorschläge für die Diözesan- und Pfarrebene findet ihr im Konzept. Das Konzept ist Teil des Auftrags der Buko 2020 an den Ausschuss Partizipation und Teilhabe, sodass unterschiedliche marginalisierte Gruppen die Chance zur Teilhabe in unserem Verband haben.