Veranstaltung: | KjG Bundesrat Herbst 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 3 Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Bundesleitung |
Eingereicht: | 23.10.2022, 12:03 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Revision des Nachhaltigkeitskonzepts
Beschlusstext
Die Standards für Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf KjG-Bundesebene werden wie
folgt verändert:
Standards für Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf KjG-
Bundesebene (Stand 2022)
Die KjG-Bundesebene leistet ihren Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz und einer
auf Nachhaltigkeit bedachten Gesellschaft, indem sie Folgendes umsetzt und zum
Standard ihrer Arbeit bzw. ihrer Angebote macht:
1. Erneuerbare Energien:
Die Bundesstelle bezieht ihren Strom von einem zertifizierten Ökostromanbieter
(Lichtblick). Darüber hinaus achten alle Mitarbeitenden auf ihre Energienutzung
durch effiziente Geräte und Energiesparmodi. Nicht gebrauchte Geräte werden
vollständig vom Stromnetz getrennt. Auch die bewusste Nutzung der Heizung wird
berücksichtigt. Nicht genutzte Räume werden nicht beheizt.
2. Investition in Nachhaltigkeit:
Bei Anschaffungen (z.B. Elektrogeräte, Möbel etc.) achtet die KjG-Bundesstelle
bei der Produktwahl auf Energieeffizienz, nachhaltig produzierte Rohstoffe sowie
umweltverträgliche und faire Herstellungsprozesse. Bevor neu Produziertes
angeschafft wird, prüfen wir, ob bereits Gebrauchtes in passender Qualität zu
kaufen ist.
Vor größeren Anschaffungen überprüft die Bundesstelle, ob das gesuchte Objekt
vielleicht jemand im Jugendhaus Düsseldorf schon hat und Ausleihen eine
Alternative ist.
Um Energie einzusparen, ersetzt die Bundesstelle Leuchtstoffmittel durch
energiesparsamere Modelle (Kompaktleuchtstofflampen, Halogen, LED). Ebenso
überprüft die Bundesstelle, wo gegebenenfalls Steckerleisten mit An/Aus-
Schaltung in den Büros zur Energieeinsparung beitragen können.
3. Umweltbewusstsein in der Bundesstelle
Die Mitarbeitenden der Bundessstelle werden in regelmäßigen Abständen zu
energieeffizientem und umweltbewusstem Verhalten in ihrem Büro- und
Arbeitsalltag sensibilisiert bzw. auf die Regelungen des Bundesverbandes
hingewiesen.
Themen der „Nachhaltigkeitsunterweisung“ sind mindestens:
- Energie
- Licht
- Elektronische Geräte
- Heizen
- Lüften
- Wasserverbrauch
- Mobilität
- Büromaterialien
- Verpflegung
4. Verpflegung, Material und Merchandising nach Umweltkriterien:
Die Bundesebene reduziert den Verbrauch tierischer Produkte: Sie behält die
derzeitige grundsätzlich vegetarische Anmeldung zum Essen bei und achtet
verstärkt auf rein pflanzliche Verpflegung. Dies gilt sowohl für den Fall der
Selbstversorgung als auch bei der Versorgung in einem Tagungshaus.
Bei den Lebensmitteln für eigene Veranstaltungen und Sitzungen ohne Übernachtung
achtet die Bundesebene darauf, möglichst biologisch und regional produzierte
sowie fair gehandelte Produkte und saisonales Obst und Gemüse zu kaufen.
Boykottiert werden Lebensmittel der Firmen Nestlé und Coca Cola. Außerdem
verzichtet sie so weit wie möglich auf Tiefkühlprodukte.
Im Jugendhaus Düsseldorf steht ein Trinkwasserspender zur Versorgung der
Mitarbeitenden und von Tagungen mit frischem Wasser zur Verfügung. Bei einem
Catering bevorzugt die Bundesstelle Anbieter, die sich ebenfalls an
Umweltmaßstäben orientieren.
Den Einkauf von Lebensmitteln und Material kalkuliert die Bundesstelle in
angemessener und nicht überzogener Menge.
Wasser ist eine lebensnotwendige Ressource, wir gehen sparsam mit ihr um und
vermeiden starke Wasserverschmutzung z.B. durch die Nutzung von
umweltfreundlichen Reinigungsmitteln.
Büromaterialien wie Papier, Stifte und Versandmaterialien beziehen wir möglichst
plastikfrei und aus Recyclingmaterial. Wir achten darauf, dass die Lagerbestände
kleingehalten werden und nichts zu lange herumliegt und so unbenutzbar wird.
Bei der Auswahl ihrer Merchandising-Artikel achtet die Bundesstelle soweit
möglich auf die Verwendung nachhaltig gewonnener Rohstoffe sowie
umweltverträgliche und faire Herstellungsprozesse.
Von der Bundesstelle gedruckte Materialien werden auf ökologische und
nachhaltige Weise (Papier, Farbe, CO2) hergestellt. Materialbestellungen in
unnötig großem Umfang werden vermieden, um anschließend nichts entsorgen zu
müssen.
Bei der Entsorgung von Materialien oder Bürogegenständen prüfen wir, ob diese
anderweitig genutzt und verkauft oder verschenkt werden können.
5. Mobilität
Wir achten auf klimafreundliche Mobilitätsformen. Dafür prüfen wir zunächst die
Sinnhaftigkeit der jeweiligen Fahrt. Im Normalfall ist die klimafreundlichste
Mobilitätsform für uns die Bahn. Das Auto soll nur in Ausnahmefällen und zum
Transport von Materialien oder mehreren Personen genutzt werden. Wir nutzen das
Flugzeug als Verkehrsmittel nur für weite Entfernungen, die zudem außerhalb
Deutschlands liegen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.
6. Veranstaltungen
Bei der Suche nach Räumlichkeiten für Sitzungen und Konferenzen achten wir
darauf, nicht mehr Räume zu nutzen, als tatsächlich benötigt werden.
Wir bemühen uns darum, Unterkünfte zu finden, die entsprechend unserer Standards
für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, handeln.
7. Großveranstaltungen
Bei Großveranstaltungen wendet der KjG-Bundesverband ein Nachhaltigkeitskonzept
an, z.B. Sorge für eine angemessene Müllentsorgung und -trennung und Nutzung von
Glas-Mehrwegsystemen.
8. Kompensation von Folgen der Umweltbelastung
Nicht vermeidbare Emissionen werden weiterhin mit anerkannten
Ausgleichszertifikaten kompensiert oder entsprechende Projekte werden finanziell
unterstützt. Die Verhältnismäßigkeit dieser Kompensationszahlungen bzw. Projekte
prüft der Bundesrat bzw. der Verwaltungsrat und beschließt damit einmal im Jahr
die Umsetzung der klimagerechten Maßnahmen. Um dieses Handeln transparent zu
machen, werden die Ausgleichsmaßnahmen im jährlichen Rechenschaftsbericht der
Bundesleitung kurz dargestellt.
9. Kosten:
Bei der Haushaltsplanung agiert die KjG ökonomisch nachhaltig. Dies beinhaltet,
dass zur Umsetzung dieser Umweltstandards anfallende Mehrkosten in den
entsprechenden Etats berücksichtigt werden.
10. Wir bleiben nicht stehen!
Wir sind ein lernender Verband, der sich ständig weiterentwickelt. Daher stellen
wir unsere eigenen Standards alle drei Jahre auf den Prüfstand.
Die Betrachtung der sozialen und ökologischen Komponenten bei der Hausreinigung
(Dienstleitung über das Jugendhaus) sind eine noch in Arbeit befindliche
Maßnahme. Dabei sollen z.B. die Putzmittel der Reinigungsfirma auf den Prüfstand
gestellt und bei Bedarf geändert werden.
Wir freuen uns über weitere Anregungen und ermutigen Menschen, die Zusammenhänge
von individueller Verantwortung und globaler Nachhaltigkeit zu verstehen.
Somit laden wir alle KjG Diözesanverbände und unteren Ebenen dazu ein unseren
Aufschlag als Vorlage für eigene Umweltstandards zu nutzen und diese in ihren
Konferenzen zu verabschieden und im Alltag umzusetzen.
Begründung
Turnusgemäß steht dieses Jahr die Revision der zuletzt 2019 beschlossenen Standards für Umweltschutz und Nachhaltigkeit an.
Zu 1): Nach einer Umgestaltung der Bundesstelle gibt es keine personengebundenen Büros mehr. Zusätzlich erfolgt mittlerweile ein großer Teil der Arbeit aus dem Homeoffice bzw. mobil. Daher richtet sich der Blick verstärkt auf die Frage, wie viele und welche Räumlich zukünftig genutzt und entsprechend beheizt werden müssen.
Zu 2): Mit Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, Blackmarket oder rebuy können wir inzwischen ohne deutlich höheren Arbeitsaufwand schauen, ob es das gesuchte oder ein ähnliches Produkt gebraucht in für uns passender Qualität zur Verfügung steht.
Zu 4): Dass sich die KjG auf Bundesebene rein fleischlos ernähren möchte, wurde bereits auf der Bundeskonferenz 2022 beschlossen und muss hier nur noch angepasst werden.
Ein weiterer Aspekt, der zur Nachhaltigkeit beiträgt, ist eine verstärkt vegane Ernährung. Alle tierischen Produkte eine höhere Ökobilanz als rein pflanzliche.
Mehr dazu z.B. unter:
Wir möchten nicht nur darauf achten Produkte möglichst lange zu nutzen, sondern auch andere die Möglichkeit geben, diese weiter zu nutzen, sofern wir sie nicht mehr benötigen. So möchten wir Müll vermeiden und dazu beitragen, dass weniger Neues produziert werden muss.
Zu 5): Die umweltfreundlichste Art der Mobilität ist zu Fuß zu gehen. Das ist bundesweit für uns nicht möglich. Trotzdem möchten wir uns bewusst darüber sein, dass jedes Nutzen von Gefährten in der Produktion oder bei jeder Fahrt Energie und virtuelles Wasser benötigt und Emissionen freisetzt.
Zu 6): Räumlichkeiten, die wir anmieten, müssen ggf. beheizt und im Anschluss gereinigt werden. Daher ist eine geringere Raumanzahl und weniger Fläche beispielsweise für die Nutzung von Putzmitteln ökologisch nachhaltiger.
Wir möchten dem Rechnung tragen, dass wir häufig in unterschiedlichen Häusern unterwegs sind, die beispielsweise bei der Verpflegung nach ökonomischen Gesichtspunkten einkaufen oder ihre Energie aus umweltschädlichen Kraftwerken beziehen. Wenn ihr Tagungshäuser kennt, die sich selbst Umweltstandards gegeben haben oder sogar zertifiziert sind, freuen wir uns über Tipps.